Führungspersönlichkeiten von Morgen stärken durch Aufklärung über Menschenrechte

9. Menschenrechts-Jugendjahresgipfeltreffen in Brüssel, Belgien
Anlässlich des 9. Internationalen Menschenrechts-Jugendjahresgipfels vom 7. bis 9. September 2012 trafen sich Jugenddelegierte aus 30 Ländern mit Regierungsvertretern, Menschenrechts-Repräsentanten, Menschenrechts-Nichtregierungsorganisationen, Führungspersönlichkeiten und Gesellschaftsvertretern.
Millionen leiden unter verheerenden Menschenrechtsverletzungen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass durch den Menschenhandel jährlich 7 Milliarden US Dollar Profit gemacht werden, indem jedes Jahr 700'000 bis 4 Millionen Frauen und Kinder in die Zwangsprostitution, Zwangsarbeit und andere Formen der Ausbeutung verkauft werden. Daher war die Aufklärung über Menschenrechte noch nie von grösserer Dringlichkeit.
Aufklärungsarbeit ist das Wichtigste. Die Menschenrechte kennenlernen bildet den ersten Schritt. Der ehemalige Menschenrechtskommissar des Europarates, Thomas Hammarberg, erklärte in seinem Bericht vom 6. Oktober 2008:
"Meine Erfahrung zeigt, dass manche Regierungen der Aufklärung über Menschenrechte an den Schulen nicht die nötige Priorität einräumen. Die Schüler werden hauptsächlich auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, statt dass ihnen Werkzeuge fürs Leben mitgegeben werden mit Werten, wie sie die Menschenrechte verkörpern.
Schlimmer noch – es macht den Anschein, als fürchteten sich einige Regierungen davor, dass die Menschenrechte an Schulen zu unerwünschter Kritik führen und sogar der Regierung gefährlich werden könnten. Diese Haltung ist undemokratisch und kurzsichtig. Aufklärung der Bürger in Menschenrechten führt zu einer informierten Gesellschaft, was wiederum zur Stärkung der Demokratie beiträgt. Für den Europarat ist folglich die Aufklärung über Menschenrechte von höchster Wichtigkeit."

Jugenddelegierte und –Botschafter mit Dr. Mary Shuttleworth beim 9. Menschenrechts-Jahresgipfel in Brüssel, Belgien
Die Teilnehmenden füllten das Internationale Auditorium im Herzen Brüssels in der Absicht, der Jugend die Menschenrechte näher zu bringen, insbesondere die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, und sie für Toleranz und Frieden zu motivieren. Jugend für Menschenrechte International veranstaltete zusammen mit „Jongeren voor Mensenrechten“ Belgien den 9. Internationalen Jahresgipfel für Menschenrechte 2012. Unter den Mitveranstaltern waren „Village Suisse ONG“, „The Ariel Foundation International“, „Grain de Sable ASBL“, die „Menschenrechtsabteilung der Scientology Kirche International“ und „Des Jeunes pour les droits de l’homme Genève“.

Jugendliche Teilnehmende am 9. Jahresgipfel für Menschenrechte
Am 7. September hielten die Jugenddelegierte aus aller Welt mit ihren Flaggen Seite an Seite Einzug zur Eröffnungsfeier des 3-tägigen Gipfeltreffens. Mit dabei waren Bangladesch, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kamerun, Liberia, Marokko, Mexiko, Nepal, Österreich, Russland, Sierra Leone, Südafrika, Taiwan, die Ukraine, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika, die Vietnamesische Gemeinschaft und die Zentralafrikanische Republik. Anlässlich der offiziellen Jugendbotschafter-Präsentation zeigten die Delegierten Präsentationen und Berichte über ihre lokale Aufklärungsarbeit für die Menschenrechte. In ihren Berichten führten die Jugenddelegierten aus, wie sie ihr Können einsetzten in den Bereichen Kunst, Theater, Film, Networking, Übersetzung, Schulpräsentationen, Workshops in ihren Gemeinden, Organisation und Durchführung von internationalen Märschen für die Menschenrechte und weiterem. Die 30 Jugenddelegierten dieses Jahres wurden unter beinah 1‘000 BewerberInnen ausgewählt. Für die Bewerbung zählten mit Fotos belegte Berichte über ihre Arbeit zur Förderung der Menschenrechte in ihrem lokalen Umfeld.
Die Tagungsleiterin Dr. Mary Shuttleworth, Präsidentin von Jugend für Menschenrechte International (YHRI), hiess die Gäste willkommen, darunter Abgeordnete der UNO Landesmissionen, Persönlichkeiten aus den Bereichen Menschenrechte und Religion, Nicht-Regierungsorganisationen, Repräsentanten von verschiedenen Gemeinden und der Gesellschaft im Allgemeinen.
Angesehene ReferentInnen aus Äthiopien, Kamerun, Marokko, Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika und bedeutende JuristInnen aus Belgien, Dänemark, Marokko, der Schweiz und den Vereinigten Staaten sprachen vor der Versammlung.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung von vier Human-Rights-Hero-Awards für Verdienste bei der Aufklärung über Menschenrechte:
Ecuador Das Jugend-für-Menschenrechte-Team in Ecuador erhielt den Preis für seine Aufklärung über die Menschenrechte in Schulen, Gemeindezentren und über die Medien zu Millionen Menschen landesweit. Allein im Jahre 2012 erreichten sie mit ihrer Initiative über 50‘000 Studenten in 24 Provinzen und 50 Städten. Die 30 Menschenrechts-Video-Spots wurden ebenfalls gezeigt, auf 58 TV-Kanälen mit geschätzten 4 Millionen Zuschauern.
Russland Ruslan Khusainov und seine Teammitglieder aus Russland, der Ukraine und Weissrussland wurden geehrt für ihre hervorragenden Aktivitäten zur Förderung der Menschenrechte. Eines ihrer Projekte sind die alljährlichen Marathon-Events auf Städteplätzen. Dieses Jahr, 2012, erweiterte sich der Marathon auf 12 Städte in Russland und der Ukraine und 60‘000 Menschen wurden erreicht. Ihr wachsendes Team von Freiwilligen führte fast täglich Veranstaltungen durch in St. Petersburg und anderen russischen Städten mit Erweiterungen nach Weissrussland und die Ukraine, und über die Medien wurden Millionen darüber informiert.
Sri Lanka Ashan Pushpakumara Perera erhielt den Preis für seine Arbeit als Jugendvolontär, der zusammen mit seiner Familie und mit Freunden aufs Land hinaus ging, um mitzuhelfen, Bibliotheken mit Büchern zu bestücken, Lesebrillen an ältere Menschen und Kleiderpakete an die Armen zu verteilen, Talentworkshops und Auftritte für junge Künstler zu organisieren sowie Sporttrainings und -veranstaltungen und Sportgrössen zu animieren, Zeit für das Trainieren von Gruppen von Jugendlichen aufzuwenden. Während er Hilfe und Chancen in ländliche Gebiete brachte, benützte er auch jede Gelegenheit zur Aufklärung über Menschenrechte.
Der 3-Tages-Gipfel enthielt auch eine Peer to Peer Beratungssession, einen ganztägigen Menschenrechts-Aufklärungs-Workshop, an welchem die Jugendbotschafter ihre Erfahrungen und bewährten Methoden an die neuen Jugenddelegierten weitergaben, um sie für eine grössere Expansion ihrer Aktionen vorzubereiten.
Die Schlussveranstaltung des Internationalen Menschenrechtsgipfels 2012 fand am Sonntag, 9. September statt. Führende Vertreter von Buddhisten, Moslems, Christen und Sikhs sowie anderer Glaubensgemeinschaften kamen im Hotel Carrefour de l’Europe zusammen zur interreligiösen Konferenz für den Frieden. In ihrem Schlusswort sagte Dr. Mary Shuttleworth: „Ich danke Ihnen nochmals dafür, dass Sie von weither angereist sind, schwierige Hindernisse überwunden haben und unserem gemeinsamen Traum gefolgt sind, eine bessere Welt zu schaffen durch Aufklärung über Menschenrechte. Es war mir eine grosse Ehre mit Ihnen hier zu sein. Ich verneige mich vor Ihrer Grösse, Ihrer Arbeit, Ihrer Hingabe und bin gestärkt für den nächsten Schritt auf dem langen Weg um die Welt, der noch vor uns liegt“.
Freundliche Grüsse
Dein YHR-Team
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