Den 72 jungen Frauen und Männern, die am 13. Internationalen Menschenrechte Gipfeltreffen bei den Vereinten Nationen teilnahmen, sind Menschenrechtsverletzungen nicht fremd – von Menschenhandel über Polizeibrutalität, bitterer Armut, Schikanen und Strassengang-Streitigkeiten bis hin zu Kriegen. Und auch diejenigen, die dies nicht selbst miterlebt haben, arbeiten daran, den Verletzungen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte Einhalt zu gebieten. Aus diesem Grund wurden sie von Youth for Human Rights International als Delegierte auserwählt, um ihre 41 Nationen zu repräsentieren.

„Strassengangs in Timor sind für über 200 Tote jährlich verantwortlich“ machte der Delegierte aus Osttimor deutlich, der seit 2011 Freiwilliger für die Youth for Human Rights Gruppe ist, die junge Leute in ihrem Land über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterrichtet.
„Viele der über 300.000 jungen Leute, die in die Menschenrechte eingeführt wurden, waren junge Leute, die zu Schulgangs gehörten. Heute sind diese Schulgangs kein Problem mehr. Sie haben sich vielmehr zu Menschenrechtshütern gewandelt. Das ist auf die Bildung über die Menschenrechte und die Freiwilligen unseres Teams zurückzuführen.“

„Unsere Menschlichkeit ist in Gefahr“, sagte Rahaf, der jugendliche Delegierte aus Saudi-Arabien. „Wir werden nach unserer Religion, Rasse, Geschlecht oder Nationalität abgestempelt. Unsere Gemeinsamkeit liegt aber in der Menschlichkeit. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu verbreiten und sie selbst zu leben.“

Die armenische Delegierte, Mariam, brachte die „Heimatvertriebenen in Armenien“ und die mehr als 17.000 syrischen Flüchtlinge zur Sprache, die das Land in sein Gefüge integrieren muss. „Wir müssen solchem Hass und solcher Ignoranz entgegentreten und die Stimmen für diejenigen erheben, die bereits zum Schweigen gebracht worden sind“, erklärte sie, „für diejenigen, die aus Angst vor Verfolgung lieber schweigen. Wir müssen unsere Verschiedenheiten akzeptieren, anstatt darauf hinzuarbeiten, dass wir alle in das gleiche Raster passen.“
Ebenso kam Augustine Brian, Koordinator des Papua Neu-Guinea Southern Highlands-Projekts von World Vision und Vorsitzender von Jugend für Menschenrechte Papua Neu-Guinea, zu Wort. Er selbst war ein Opfer von Polizeibrutalität, doch anstatt sich zu rächen, nahm er online Kontakt zu Youth for Human Rights auf, übernahm das Programm und verbreitete es über seine gesamte Provinz. Weiterhin ging er eine Partnerschaft mit den Polizeikräften ein, die die Übergriffe auf ihn verübt hatten. Er schulte sie in den Menschenrechten und arbeitet nun mit ihnen zusammen, um eine gerechte Behandlung seiner Mitbewohner in seinem Distrikt zu gewährleisten.

Der Moderator des Gipfeltreffens machte klar, dass Menschenrechtsverletzungen nicht nur ein Problem in Entwicklungsländern ist. Der preisgekrönte Filmemacher Ronald Lang sprach über seinen neuen Film über Menschenhandel, der darauf abzielt, Menschen diesbezüglich zu sensibilisieren und eine Bewegung anzustoßen, um diesen barbarischen Aktivitäten Einhalt zu gebieten. „Menschenhandel gibt es überall auf der Welt, sogar in meinem eigenen Umfeld in New York - wir müssen dem ein Ende setzen“, so Lang.
Die jugendlichen Delegierten stellten ihre Arbeit ihren Mitstreitern und den 400 anwesenden Gästen vor. Sie lauschten den Ausführungen von Menschenrechts-Koryphäen, einschliesslich sechs Botschaftern und Vertretern von ständigen Missionen der Vereinten Nationen.

In seiner Ausführung auf dem Gipfeltreffen erklärte Seine Exzellenz, Botschafter Irenee Omositson Namboka, früherer Berater der Vereinten Nationen zum Schutz der Menschenrechte den jugendlichen Delegierten, dass Bildung, einschließlich dem Studium der Menschenrechte, gleich nach dem Recht auf Leben an zweiter Stelle steht. „Bildung ist die Grundlage, durch die sich wirtschaftlich und sozial benachteiligte Erwachsene und Kinder selbst aus der Armut befreien und die Mittel erwirtschaften können, um am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben.“
Mr. Vineet Kapoor, Polizeiberater und Adjutant des Gouverneurs von Madhya Pradesh, Indien, machte die Wichtigkeit der Ausbildung in den Menschenrechten für die Jugend deutlich, die sich in einer gefährdeten Position befindet und die lernen muss, ihre Rechte zu kennen und einzufordern. Diejenigen, die Zwangsarbeit oder Frondienste leisten müssen, die in gefährlichen Industriezweigen arbeiten müssen, die gefährdet für Menschenhandel sind, der Schul- und Hochschulbildung beraubt sind, die bezüglich des Drogenhandels und –konsums gefährdet sind, die in unvorstellbarer Armut und Entbehrung leben und solche, die keinerlei Unterstützung für ihr Wohlergehen von der Familie oder der Gemeinde erhalten.
Er hob ganz besonders die Wichtigkeit des Ausbildungsmaterials von Youth for Human Rights International hervor, mit dem Polizeibeamte, öffentliche Bedienstete, Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden und andere, die in sozialen Diensten tätig sind, geschult werden können.
Freundliche Grüsse
Dein YHR-Team
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