„Die Menschenrechte“ sind zurzeit DAS Thema. Doch was sind „die Menschenrechte“? Kaum jemand kennt mehr als deren zwei oder drei. Der Verein möchte vor allem jungen Menschen die Menschenrechte als Grundhaltung im Leben mit auf den Weg geben, denn diese bilden einen stabilen Boden für Frieden und Toleranz.
Sind denn die Menschenrechte überhaupt ein Thema für die Schweiz? Bei uns ist doch das Leben zivilisiert und hat Kultur. Sind es nicht die „anderen“, die die Menschenrechte missbrauchen? Nun, grad im Bereich des Menschenhandels (Pornoindustrie, Sexgewerbe, aber auch illegale Haushaltssklaven) ist die Schweiz zu unserer Schande gross mit dabei.
Doch dies ist nicht das Hauptthema des Vereins – er will vor allem aufzeigen, dass die Menschenrechte nicht zwingend eine grosse politische Sache sind, sondern dass ihre Umsetzung im Kleinen erschaffen wird:
- Lassen wir im privaten Bereich andere Meinungen gelten? -> Menschenrecht Nr. 19
- Diskriminieren wir andere nicht durch unsere Haltung, unsere Blicke oder Handlungen? -> Menschenrecht Nr. 2
- Bezichtigen wir andere einer schlechten Tat, ohne zu wissen, ob dies auch so ist – einfach um Recht zu haben? -> Menschenrecht Nr. 11
- St ellen wir beim Verwenden von Inhalten aus dem Internet sicher, dass die Urheberrechte nicht verletzt werden? -> Menschenrecht Nr. 27
- Gestehen wir anderen wirklich die gleichen Rechte zu, wie wir sie beanspruchen wollen? -> Menschenrecht Nr. 1 und 28
Mit diesem Marsch will der Verein zu Beginn der Weihnachtszeit auf religionsunabhängige Werte hinweisen, um das zu erreichen, was auch in den meisten Religionen das Ziel ist: Frieden für einen selber und seine Umwelt.
Toleranz und Menschenrechte – ein wichtiges Gespann? Ja! Dies zeigte der Internationale Marsch für Menschenrechte vom 18. November 2017 in Zürich deutlich auf.
Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen.
Laut UNESCO ist Toleranz "eine Tugend, die den Frieden ermöglicht", und dazu beiträgt, "den Kult des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden". Sie stützt sich auf Werte wie die Menschenrechte und Grundfreiheiten eines jeden Menschen. Um diese Kultur des Friedens zu fördern, unterschrieb die UNESCO am 16. November 1995 die Erklärung der Prinzipien der Toleranz*.
An der EduExpo 2017 in Zürich (April 2017) war Jugend für Menschenrechte Schweiz dabei mit den Unterrichtsmaterialien für Menschenrechtsschulungen.
Der Verein bietet gratis ganze Lektionenpläne mit dem zugehörigen Material an, was es Lehrern von Jugendlichen (Jugend für Menschenrechte) wie auch Erwachsenen (Vereint für Menschenrechte) leicht macht, die Inhalte der grundlegenden Menschenrechtscharta von 1948 zu vermitteln.
„Wo beginnen Menschenrechte?“ fragte Eleanor Roosevelt, Vorsitzende der UNO Menschenrechtskommission (1948) – und beantwortete diese Frage gleich selber: „An den kleinen Plätzen, nahe dem eigenen Heim. So nah und so klein, dass diese Plätze auf keiner Landkarte der Welt gefunden werden können. Und doch sind diese Plätze die Welt des einzelnen; die Nachbarschaft, in der er lebt; die Schule oder Hochschule, die er besucht; die Fabrik, die Farm oder das Büro, wo er arbeitet. Das sind die Plätze, an denen jeder Mann, jede Frau und jedes Kind gleiches Recht, gleiche Chancen, gleiche Würde ohne Diskriminierung sucht. Solange diese Rechte dort keine Geltung haben, sind sie auch woanders nicht von Bedeutung.“
Menschenrechte sind ein Dauerthema. Sie werden als „die Menschenrechte“ verehrt, beschimpft, verletzt, verdreht, beschwört… Doch wissen wir, was sie umfassen? Wie viele ursprüngliche Menschenrechte gibt es? Was war ihr ursprünglicher Zweck?